Liebe Inklusions-TV’ler,
heute möchte ich auf ein Projekt aufmerksam machen, das quasi vor meiner Haustür stattfindet und das es wert ist, es vorzustellen, denke ich mir. Schlicht und einfach läuft dieses Projekt unter dem Namen „Café ohne Worte“ und ist nur eines von mehreren Sozialprojekten, die „Enactus“ von der Universität zu Köln in ihrem Portfolio hat. Prinzipiell ist „Enactus“ eine studentische Initiative, die sich zur Aufgabe gemacht hat, soziale Projekte auf die Beine zu stellen.
Hier ein Blick auf ihre Hompeage: http://unikoeln.enactus.de/
UND DAS IST DER VERANSTALTUNGSTIPP:
+++ NÄCHSTES EVENT: DIENSTAG, AM 16.08.2016 von 16-21 UHR unter dem Titel “Café ohne Worte meets Bugs Jugendcafé“, Lindenstraße 51, Köln+++
ALSO GEHT HIN, ES LOHNT SICH!
Anbei will ich euch mithilfe von „Enactus“ das Projekt „Café ohne Worte“ genauer vorstellen. Wer noch nicht genug Infos über den Film bekommen hat oder vielleicht keine Zeit hat, hinzugehen.
Herausforderung
In Deutschland leben 140.000 Gehörlose und Schwerhörige, die mit Hilfe der Gebärdensprache kommunizieren. Viele dieser Menschen führen einen Alltag, der für Hörende nur schwer vorstellbar ist. Barrieren und Vorurteile erschweren ihnen die Eingliederung in die Hörenden-Gesellschaft und den Einstieg in gewisse Bereiche des Arbeitsmarktes. Genau dort wird angesetzt, um Barrieren zu überwinden und Menschen zusammenzuführen.
„Zeichen setzen“
Mit der Projektidee Café ohne Worte sollen gehörlosen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich in einer Arbeitsumgebung zu verwirklichen, in der sie sonst nicht arbeiten könnten. „Enactus“ will gehörlosen Menschen eine Beschäftigungsmöglichkeit in der Gastronomie schaffen, wodurch gleichzeitig Vorurteile abgebaut werden und Ängste und Scheu gegenüber der Gebärdensprache abgelegt werden können. Nicht-hörende Menschen können ihre Leidenschaft für die Gastronomie beruflich verwirklichen und anderen Menschen die Gebärdensprache näherbringen. Sie zeigen dabei hörenden Menschen, wie gut man sich „ohne Worte“ verständigen kann und „setzen Zeichen“.
Vision und Konzept
„Mit den Händen sprechen und mit den Augen hören“. In der heutigen – oft doch recht lauten – Gesellschaft, soll ein einzigartiges, ruhiges Plätzchen geschaffen werden. Das langfristige Ziel ist die Gründung eines Cafés, das eigens von Gehörlosen betrieben wird. Dadurch erhält der Gast ein einzigartiges Service-Erlebnis: Den Gästen – ob hörend oder gehörlos – wird die Möglichkeit geboten, sich mit der Gebärdensprache auseinanderzusetzen und zu gebärden. Mit Hilfe von Abbildungen und Erklärungen können hörende Gäste nicht nur eine außergewöhnliche Erfahrung sammeln, sondern auf besondere Weise mit gehörlosen Kellnern kommunizieren und interagieren. Sogar die Menükarte ist speziell abgestimmt. Im Idealfall entsteht so ein sozialer Austausch, in dem einerseits hörende Menschen in die Welt von Gehörlosen eintauchen können und andererseits neue Perspektiven für Gehörlose – sowohl beruflich als auch gesellschaftlich – eröffnet werden. Dies soll zunächst in einer Eventreihe in verschiedenen Cafés erfolgen, wobei gehörlose Menschen im Service-Bereich tätig werden. Damit entsteht ein gesellschaftlicher Raum, in dem Hörende und gehörlose Menschen vorurteilsfrei aufeinandertreffen und voneinander lernen können. Man lernt, mit den Händen zu sprechen und mit den Augen zu hören. Gleichzeitig führt „Enactus“ drei Gruppen zusammen: gehörlose Arbeitssuchende, interessierte Cafés und hörende Menschen. Die Vorbilder sind z.B. das „Signs“ Restaurant in Toronto oder der „DIALOG IM STILLEN®“ aus Hamburg.
Und wie immer: Wenn ihr Lust habt und euch gefällt der eine oder andere Film, abonniert doch meinen https://www.youtube.com/channel/UCVapH5loz324wNM2PAjLJ4g oder drückt mir hier https://www.facebook.com/InklusionsTV/ einen Daumen nach oben.
Goldi
Hier noch ein Link zum Diskussions-Blog von „Enactus“:
http://unikoeln.enactus.de/blog/projekte/cafe-ohne-worte/