Unsichtbare Behinderungen!

Liebe Inklusoren und Inklusorinnen,

ist das Leben mit einer unsichtbaren Behinderung eher Fluch oder Segen?

Während vor einem „Gesicht mit Behinderung“ viele zurück schrecken, ist nicht jede Behinderung sichtbar. Diese Tatsache bereitet Menschen mit einer „unsichtbaren Behinderung“ häufig Probleme. Mit unsichtbaren Behinderungen, oder versteckten Behinderungen, sind normalerweise Behinderungen gemeint, die nicht ohne weiteres erkennbar sind. Es gibt keine offizielle Zahl der Personen, die an einer unsichtbaren Behinderung leiden. Gemäß „Disabled World“ (https://www.disabled-world.com/), einer unabhängigen Online-Nachrichtenseite zu den Themen Gesundheit und Behinderung, haben schätzungsweise „rund 10 % der US-Amerikaner ein Gesundheitsproblem, das als unsichtbare Behinderung eingestuft werden könnte“. Außerdem „leben 96 % der chronisch kranken Menschen mit einem äußerlich nicht erkennbaren Gesundheitsproblem“.

Zu den bekannteren unsichtbaren Behinderungen gehören Herzerkrankungen, das chronische Erschöpfungssyndrom, Multiple Sklerose oder Colitis ulcerosa. Wenn Menschen mit einer unsichtbaren Behinderung Anlagen für Behinderte nutzen müssen, bekommen sie oft böse Blicke oder werden gar mit Kommentaren gerügt. Der Grund dafür ist, dass andere sich des unsichtbaren Gesundheitsproblems nicht bewusst sind und denken, dass die Betroffenen die Anlagen missbrauchen. Daher fühlen sich Menschen mit unsichtbaren Behinderungen häufig stigmatisiert. Ebenso gibt es oft falsche Vorstellungen von Querschnittlähmung (QSL). Anders als viele denken, können manche Menschen mit einer inkompletten QSL tatsächlich gehen. Menschen mit einer inkompletten QSL leiden oft an den gleichen Gesundheitsproblemen, z. B. Harnwegsinfektionen und Katheter, wie andere Menschen mit QSL. Dadurch, dass das äußere Merkmal ihrer Behinderung – der Rollstuhl – fehlt, behandeln viele sie wie Menschen ohne Behinderung.

Jetzt die gute Nachricht: Als erster Fußballverein brachte Tottenham Hotspur, einer der besten Fußballvereine in der englischen Premier League, den Slogan „nicht alle Behinderungen sind sichtbar“ an den Türen seiner Behindertentoiletten an. In dem Artikel teilen zwei junge Frauen, die an verschiedenen unsichtbaren Gesundheitsproblemen leiden, ihre Ansichten über dieses Zeichen der Unterstützung von Menschen mit unsichtbaren Behinderungen. Beide sind sich einig, dass ihnen das helfen wird, ihre Probleme zu erklären, wenn sie sich in Schwierigkeiten befinden. Die Schilder könnten sogar zum Abbau von Vorurteilen über Behinderung beitragen. Des Weiteren wurden z.B. 2018 mehr als 2500 Supermarktfilialen im gesamten Vereinigten Königreich ein Schild an den Behindertentoiletten angebracht haben, das auf unsichtbare Behinderungen hinweist. Dies ist Teil der englischen Kampagne der Stiftung „Crohn’s and Colitis UK“ zur Bewusstseinsbildung und im Kampf gegen Stigmatisierung von unsichtbaren Behinderungen. Nach diesem großen Erfolg in den Supermärkten startet die Stiftung bereits ihre nächste Kampagne mit dem Aufruf, Schilder an weiteren öffentlichen Behindertentoiletten anzubringen.

Wenn Du eine Person siehst, die nicht im Rollstuhl sitzt und eine Behindertentoilette oder einen Parkplatz für Behinderte benutzt – ertappst Du Dich dann manchmal selber dabei, die Person zu verurteilen, weil Du keine Behinderung erkennen kannst? Wie kann man bedürftige von rücksichtslosen Menschen unterscheiden? Mehr über das Leben mit „unsichtbaren“ Behinderungen erfahrt Ihr in unserem Video. Also, was denkt ihr darüber?

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©Goldi

P.S.: Vielen, lieben Dank an den Sozialverband VdK https://www.youtube.com/channel/UCKxlSicaeUUgTm7kE7aMirg für das Video.