Eltern sein mit Behinderung!

Liebe Inklusoren und Inklusorinnen,

Die Kinder sind gesund, doch Ihre Eltern haben eine Behinderung. Damit das funktioniert, sind solche Familien oft auf staatliche Unterstützung angewiesen. Doch statt unbürokratischer Hilfe, erfahren viele behinderte Eltern nur Ablehnung. Auch das seit 2016 existierende neue Bundesteilhabegesetz hat daran wenig geändert. Dabei haben Menschen mit Behinderung, gemäß Artikel 23 der UN-Behindertenrechtskonvention ein Recht auf Familie und Elternschaft, sie wird ihnen aber immer wieder unnötig erschwert. Wir fragen, warum? Nur mal zwei Beispiele: Eine Frau kommt zur Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen. Sie ist schwanger. Sie ist behindert. Ein Kinderarzt ist dazu bestellt worden, da der Verdacht besteht, dass auch das Kind mit einer Behinderung geboren werden könnte. „Sind Sie sich sicher, dass Sie das Kind bekommen wollen – in ihrer Situation?“, fragt der Kinderarzt. „Was meinen Sie denn mit meiner Situation?“, hakt die Frau nach. „Mit Ihrer Behinderung haben Sie es ja sowieso schon schwer genug“, findet der Arzt und fragt die Frau: „Wollen Sie jetzt wirklich noch ein Kind bekommen, bei dem nicht klar ist, ob es gesund sein wird?“ Mutter von zwei Kindern ist auch Lydia Zoubek, die wir hier auf dem Kanal schon mehrfach vorgestellt haben (https://www.youtube.com/watch?v=QOuT9AFsiuY). Zoubek, 52 Jahre alt, ist seit ihrer Geburt blind. Beide ihrer Kinder sind Wunschkinder, wie sie erzählt. Für Zoubek waren Schwangerschaft und Behinderung, Elternschaft und Behinderung nie ein Widerspruch. Für Teile ihres Umfelds sehr wohl. Sie erzählt: „Die Schwangerschaft wird schon oft auf die Behinderung hin reduziert.“ Manche Bekannte sagten ihr, als sie schwanger war: „Du bist blind und setzt auch noch ein Kind in die Welt.“ Andere fragten: „Hast du keine Angst, dass das Kind ebenfalls eine Behinderung hat?“ Lydia meint: „Viele Menschen denken, wenn ich eine Behinderung habe, dann muss mein Nachwuchs auch eine haben. Das kann sein – das muss aber nicht.“ (Wer mehr über das Leben von Lydia erfahren will, kann das hier: https://lydiaswelt.com/

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©Goldi

P.S.: Vielen, lieben Dank an die ARD-Redaktion „Report Mainz“ für das Video!