Wo bleibt das Wahlfach „Gebärdensprache“ an Schulen?

Liebe Inklusoren und Inklusorinnen,

viele Gehörlose kommunizieren am liebsten mittels Gebärdensprache. Trotzdem wird sie nur selten an deutschen Schulen unterrichtet. Wir fragen: Warum?

Während auf Youtube Musikvideos, die von Gebärdensprachdolmetschern „übersetzt“ werden, auch bei Hörenden im Trend liegen, und Babyzeichen-Apps für Hörende als cool gelten, wird gehörlosen Kindern das Lernen der Gebärdensprache in Deutschland weiter unnötig erschwert. Das aber wollen die Eltern nicht länger hinnehmen. Sie pochen auf das Recht auf Barrierefreiheit – ein Versprechen der UN-Behindertenrechtskonvention, die seit über zehn Jahren in Deutschland in Kraft ist. Und setzen damit die Kultusbürokratien in den Bundesländern Zurecht unter Druck. Über 19 000 Menschen haben mittlerweile die Petition „Gebärdensprache umsetzen! Bilingual – bimodal – endlich normal!“ unterschrieben (https://www.openpetition.de/petition/online/gebaerdensprache-umsetzen-bilingual-bimodal-endlich-normal – deutschlandweite Petition). Höchste Zeit. Denn unseres Wissens gibt es z.B. in NRW keine einzige Regelschule die „Gebärdensprache“ als Wahlfach anbietet. Sieben Forderungen umfasst die Petition, die wichtigste ist: Gehörlose Kinder und Jugendliche sollen an Förderschulen und Regelschulen bilingualen Unterricht erhalten, also neben lautsprachlichem und schriftsprachlichem Unterricht auch solchen in Deutscher Gebärdensprache (DGS). Dass dies bisher nicht so ist, hat einerseits mit der Schwerfälligkeit des deutschen Bildungswesens zu tun, andererseits aber auch weil z.B. DGS-kompetente Lehrer fehlen. Kein Wunder, meint Magdalena Stenzel: Es gebe diese Personen nicht, da sie nicht ausgebildet werden. Stenzel ist Mutter eines gehörlosen Jungen und hat die bundesweite Petition initiiert, weil sie mit der Unterrichtssituation so unzufrieden war. Das Kultusministerium habe behauptet, erst durch die Elterninitiative erfahren zu haben, dass die Kinder im Unterricht nichts verstehen, erzählt die Dresdnerin. Diese Haltung sei ihr ein Rätsel. Magdalena Stenzel hält es für einen „Oberskandal“, sollten die Kinder weiter so beschult werden wie bisher. Das sei diskriminierend. „Die Menschenrechte schwerbehinderter Kinder“, so klagt sie, „werden hier mit Füßen getreten.“

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©Goldi

P.S.: Hier noch die Petition für das Land NRW www.openpetition.eu/!dgs und danke an SignGes für das Video.