Wie Gott sie schuf!

Liebe Inklusoren und Inklusorinnen,

es sind stürmische Zeiten für die katholische Kirche. Gerade wurde der emeritierte Papst Benedikt XVI. der Lüge im Missbrauchsskandal bezichtigt. Jetzt fällt das Schlaglicht auf eine andere Dauerbaustelle: die aus der Zeit gefallene Sexualmoral der Institution. Am letzten Montag startete die Kampagne #OutInChurch, mit der 125 Menschen den Schritt in die Öffentlichkeit wagten und sich als nicht heterosexuell outen. Es sind LGBTIQ+-Personen, die haupt- oder ehrenamtlich für die katholische Kirche arbeiten, darunter Ordensmänner, Pastoralassistenten oder Religionspädagoginnen. Leute also wie du und ich, die in katholischen Einrichtungen ihrem Tageswerk nachgehen. Die Geschichte könnte genau hier enden. Aber der offiziellen katholischen Lehrmeinung zufolge gibt es etwas, dass diese Menschen von anderen unterscheidet und offenbar so unerträglich trennend ist, dass sie täglich damit rechnen müssen, aus den Reihen der Rechtgläubigen verstoßen zu werden – ihre sexuelle Identität. Hört man die langen Leidensgeschichten der Betroffenen, scheint es geradezu absurd, dass sie trotz offensichtlicher Diskriminierung noch immer für die katholische Kirche arbeiten. Die auf Fortpflanzung im Rahmen der Ehe fixierte katholische Sexualmoral kennt keine komplexen sexuellen Identitäten. Sie unterscheidet zwischen empfundener und praktizierter Homosexualität. Die Neigung an sich ist nicht zwangsläufig sündhaft, der homosexuelle Akt hingegen wird verurteilt. Er widerspricht der natürlichen Ordnung, weil er kein Leben zeugt, so die Kirchenlehre. Dem Dogma entsprechend hatte die Glaubenskongregation im Vatikan im März 2021 gleichgeschlechtliche Segnungen verboten. Gott könne Sünde nicht segnen, hieß es zur Begründung. Es sind die strukturell bedingten Ungerechtigkeiten, die #OutInChurch anprangert. „Wir brauchen dringend eine gesellschaftspolitische Debatte darüber, wie es sein kann, dass im Jahr 2022 eine Institution mit ihrem eigenen Arbeitsrecht fundamentale Menschenrechte verletzt“, sagt der Referatsleiter Ehebrecht-Zumsande aus dem Erzbistum Hamburg. „Das kirchliche Arbeitsrecht muss geändert werden, damit niemand mehr aufgrund seiner sexuellen Identität seinen Job, seine Karriere und sein Auskommen verlieren kann.“ Es wird also höchste Zeit das etwas zu verändern. Liebe Kirchen-Oberen, BITTE diskutiert nicht nur, setzt um oder auf was wartet ihr???

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©Goldi

P.S.: Vielen, lieben Dank auch an den NDR und die Redaktion „Hallo Niedersachsen“ für das Video. Die ganze Dokumentation gibt es hier: https://www.ardmediathek.de/video/dokumentation-und-reportage/wie-gott-uns-schuf/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvZG9rdS8yMDIyLTAxLTI2VDIyOjE1OjAwX2I4MTZlMmIzLTQwMjktNDg0ZS1hZWY2LTQwNDYxYWFkZWI2Yy93aWUtZ290dC11bnMtc2NodWY/