Liebe Inklusoren und Inklusorinnen,
nachdem letzte Woche Balian Buschbaum im Mittelpunkt stand, geht es dieses Wochenende mit einem anderen Trans-Beispiel in der Kurz-Serie weiter.
Eine Transfrau im Landtag – das ist deutschlandweit einmalig. Aber Tessa Ganserer, früher Markus Ganserer, ist frisch gebackene Landtagsabgeordnete im bayrischen Parlament. Viele Abgeordnete in Bayern reagieren positiv auf die Grüne Tessa Ganserer, aber es gibt auch Vorurteile.
Es ist das eine, der Welt zu offenbaren, dass im eigenen männlichen Körper auch eine Frau wohnt. Das tat Tessa Ganserer vor rund acht Wochen, damals noch als Markus und in Hemd und Sakko. Es ist wieder etwas anderes, als Transfrau Politik zu machen, ohne Sicherheitsnetz, ohne noch eine Krawatte im Schrank. Ganserer, 41, will keine Teilzeit-Frau mehr sein, nicht nur bei Freunden und daheim ihre wahre Identität leben, sondern immer. Sie wird als Politikerin vor Kameras auftreten, bei Pressekonferenzen, offiziellen Empfängen. Aber vor allem wird sie im Landtag am Rednerpult stehen: eine Frau mit Männerstimme und Männerschultern, nur ein paar Meter entfernt von AfD, CSU, SPD oder FDP.
Wie einmalig ihr Einzug in den Landtag ist, das kann Ganserer seit drei Wochen in den Gesichtern der Menschen lesen. Politiker sind da keine Ausnahme. Sie hat sich und ihren Landtagskollegen eine Schonfrist gegeben. Das politische Kalenderjahr schloss sie noch als Mann ab, das neue begann sie am Montag als Frau. Für sie ist es eine Befreiung, für die bayerische Politik so etwas wie ein Praxistest der Toleranz. Leben und leben lassen, das sagt sich leicht, nur: Wie sieht das in der Praxis aus, wenn da wirklich mal jemand steht, der „anders“ ist?
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©Goldi