Liebe Inklusoren und Inklusorinnen,
vor einiger Zeit haben wir über das Projekt GIPS (Gehandicapt Informationsprojekt Schule) berichtet, dass Horst Boltersdorf vor rund 5 Jahren gegründet hat. Die Idee stammt ursprünglich aus den Niederlanden. Dieses Jahr ist Horst Boltersdorf dafür mit dem Aachener Ehrenamtspreis geehrt worden. GRATULATION!
Als Petra Mahr vom Büro für Ehrenamt der Stadt Aachen, spät abends bei ihm anrief, sei er „aus allen Wolken“ gefallen, erzählte Horst Boltersdorf. Er habe schon zu Bett gehen wollen, als ihn an jenem Abend vor wenigen Wochen die Nachricht erreichte, dass er mit dem Ehrenamtspreis 2018 der Stadt Aachen ausgezeichnet würde. „Ich bin völlig überrascht gewesen“, sagte Boltersdorf rückblickend bei der Preisverleihung im Krönungssaal am vergangenen Freitag.
Boltersdorf, der selbst blind ist und weiß, was es bedeutet, mit einem solchen Handicap zurecht zu kommen, ist mit seinen Experten von GIPS, wie er sie nennt, mehrmals im Jahr an den sechsten Klassen von Regelschulen unterwegs. Sein Ziel: Menschen ohne Behinderung zu zeigen, wie der Alltag mit einer Behinderung aussieht; zu zeigen, wie beschwerlich es sein kann, auf bestimme Sinne verzichten zu müssen oder etwa im Rollstuhl zu sitzen. Vor allem Schüler – die zum Beispiel Parcours blind bewältigen oder Computer ohne Hände bedienen sollen – aber auch Lehramtsanwärter, zukünftige Pflegerinnen und Pfleger und sogar die Feuerwehr sollen von den Erfahrungen Behinderter profitieren.
Wichtig sei Boltersdorf, das keinesfalls Mitleid gefördert wird, sondern vielmehr Vorbehalte und Ängste abgebaut werden sollen. Oberbürgermeister Marcel Philipp betonte in seiner Laudatio: „Durch dieses Projekt lernen wir, dass diese besonderen Situationen für nicht wenige Menschen alltäglich sind und es schön sein kann, Hilfe anzubieten.“
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©Goldi
P.S.: Danke auch an GIPS für das Video!