Die Nacht der Solidarität!

Liebe Inklusoren und Inklusorinnen,

in der „Nacht der Solidarität“ zählten letzte Woche (29.01. auf den 30.01.2020), Freiwillige (über 2.500) die Menschen, die in Berlin auf der Straße leben. Es war die erste Aktion dieser Art in einer deutschen Stadt. Aus den Daten will man lernen, wie Hilfsangebote verbessert werden können.

Ergebnis: In Berlin leben mindestens 1.976 obdachlose Menschen.

807 obdachlose Menschen befanden sich zum Zeitpunkt der Zählung auf der Straße, 942 in Einrichtungen der Kältehilfe, 15 obdachlose Menschen wurden in Rettungsstellen Berliner Krankenhäuser gezählt, 158 im Öffentlichen Nahverkehr, zwölf in Polizeigewahrsam, 42 in einem Warte- und Wärmeraum. 55 Prozent von ihnen seien zwischen 30 und 49 Jahre alt, 84 Prozent seien Männer. Susanne Gerull, Professorin für Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin, Armutsforscherin und Mitinitiatorin der Nacht der Solidarität, erklärte, dass die in Berlin angewandte Methode der Straßenzählung auf einem Modell beruhe, das in New York entwickelt und in mehreren europäischen Metropolen umgesetzt wurde und wird. Sie betonte: „Wir konnten mit der Zählung nur die sichtbar im öffentlich zugänglichen Raum lebenden Menschen an einem Stichtag erfassen. Subjektive Einschätzungen, wie viele Menschen sich womöglich versteckt haben, um nicht gezählt zu werden, sind sozialwissenschaftlich nicht haltbar.“ Die tatsächliche Zahl an Obdachlosen in Berlin dürfte demnach deutlich höher sein (auch wurden manche Gebiete ausgespart). Dort, wo die Zählung bereits häufiger durchgeführt wurde, hat sie auch Verbesserungen gebracht. Paris etwa hatte in diesem Januar bereits zum dritten Mal gezählt. Die ersten beiden Zählungen dort hatten ergeben, dass wesentlich mehr Frauen auf der Straße übernachteten, als angenommen. Daraufhin hat Paris ein neues Netz aus Hilfsangeboten extra für Frauen geschaffen. Wenn es wirklich etwas bringt, vielleicht sollten Köln, München, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, etc. auch mal zählen? Was denkt ihr?

In Zeiten, in denen es jeden treffen kann, ohne Wohnung an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden, doch eine gute Idee, oder?

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©Goldi

P.S.: Vielen, lieben Dank an SenIAS Berlinfür das Video!